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Band 1 |
Zu Ittmanns Werken
Heinrich Balz
Peter Anhalt
A. M. Selignow
A. M. Selignow
Band 2 |
Geistiger Volksbesitz
Band 3 |
Religion im v. Kamerun

Editorische Anmerkungen zu „Geistiger Volksbesitz“

Andreas Martin Selignow

Für die GVK wurden 2 verschiedene Versionen begutachtet. Es ist zum einen das Originaltyposkript (O) (In Basel unter E – 10.31, 13 zu finden). Auf der Titelseite findet sich eine Bleistiftnotiz „Verlag Erich Röth, Eisenach“, wohl ein Hinweis auf die – vergeblichen – Versuche Ittmanns, einen Verleger für seine Typoskripte zu finden. Die zweite Version ist ein Maschinendurchschlag zu O (in Basel unter E / 10 – 2, 1 abgelegt) (K). Diese Durchschrift ist mit einer Widmung für Erne „zu bleibenden Gedenken“ versehen, mit einer Originalunterschrift Ittmanns.

Die beiden Typoskripte befanden sich in Privatbesitz und werden in Zukunft Teil des Ittmann-Nachlasses im Missionshaus Basel.

Zu den Zeitpunkten der Textabfassung

Die wesentlichen Teile sind während der Internierung auf Jamaika entstanden. In den Folgejahren hat Ittmann immer wieder an den Typoskripten gearbeitet. In welchem Umfang er dies tat, ist nicht immer genau festzustellen. So bezieht er sich in RVK auf S. 117 und 203 im laufenden, mit Schreibmaschine geschriebenen Text auf seinen Aufsatz „Der kultische Geheimbund djengu an der Kamerunküste“, zu dem er keinen näheren Veröffentlichungsangaben macht. Ittmann verweist aber auf einen beigehefteten Zettel auf S. 116 auf das Erscheinen des Aufsatzes in der Zeitschrift „Anthropos“ im Jahre 1957. Worauf könnte das hindeuten?

1. Dieser Aufsatz erschien schon einmal zu einem früheren Zeitpunkt. Dies lässt sich aber nicht eruieren.

2. Ittmann hatte den Aufsatz schon fertig „in der Schublade“ liegen, aber noch nicht veröffentlicht, rechnete aber bald damit.

3. Zumindest diese Abschnitte ist nicht aus den 1940er Jahren. Es fällt auf, dass sich S. 203 in einem größeren Abschnitt (S. 190–208) befindet, der auf einem roten Farbband geschrieben wurde. Allerdings durchbricht dieser Abschnitt nicht die Ittmannsche, zum Teil maschinengeschriebene Seitenzählung. Und S. 117 hat diese Auffälligkeit nicht.

Es wird also nicht immer im einzelnen feststellbar sein, wann genau einzelne Textabschnitte verfasst wurden.

Auch an GVK hat Ittmann immer wieder gearbeitet. So ist die S. 88b (O) auf der Rückseite einer Einladung eines „Verein(s) der ehemaligen Schüler und Schülerinnen der Höheren Schule zu Groß-Umstadt“ geschrieben, die vom 2. April 1951 datiert. Die beiden im Original eingehefteten Zettel mit dem „Unser Vater“ und dem Bibeltext Johannes 3,16 sind je auf die Rückseite eines Briefes geschrieben worden, der zum einen an Missionsdirektor Dr. Grau vom 26.05.1961, zum anderen an Dr. Arthur Kracke, Hamburg, datiert vom 12.10.1960, gerichtet waren. Ittmann hat also bis zu seinem Tode immer wieder an seinen Texten gearbeitet, sie geändert und erweitert.

Nicht immer hat Ittmann spätere Notizen in beiden Versionen angebracht, mitunter variieren sie leicht. Wir haben uns i.d.R. nach O gerichtet.

Da die beiden Manuskripte schon an verschiedenen Stellen zitiert wurden, mussten wir die Ittmannsche Seitenzählung deutlich sichtbar machen. Dies geschieht zum einen durch einen Hinweis in der Kopfzeile, zum anderen wird der jeweilige Seitenumbruch durch die Einfügung der neuen Seitenzahl in {}-Klammern deutlich.

Selten erstreckt sich eine Fußnote über zwei oder mehr Seiten. Hier wird der Seitenumbruch durch ein „|“ gekennzeichnet.

Entscheidungen:

- Ittmann verwendet in seinen beiden Werken immer wieder verschiedene Abkürzungen für dasselbe Wort (z.B. schreibt er für „Mehrzahl“: „pl.“, „Mz.“ Oder „Mehrz.“). In diesen Fällen haben wir uns für eine Abkürzung entschieden (die am häufgsten von Ittmann verwendete bzw. die heute gebräuchliche) und die anderen entsprechend geändert.

- Wenn Ittmann ein Wort in verschiedenen Schreibweisen verwendet (z.B. „Yams“ oder „Jams“), dann haben wir uns für die modernere entschieden. Außerdem wurden alle Texte an die moderne Rechtschreibung (Duden 20. Auflage) angepasst. Die neuesten Regeln konnten nicht mehr berücksichtigt werden, da an den Manuskripten teilweise schon seit Mitte der 90er Jahre gearbeitet wurde.Offensichtliche Rechtschreib- und Tippfehler wurden von uns stillschweigend korrigiert.

- Ittmann hat immer wieder an seinen Texten gearbeitet und diese mit handschriftlichen Bemerkungen erweitert, korrigiert oder ergänzt. besonders trifft dies auf RVK zu. Nicht immer konnten diese Bemerkungen entziffert werden. Nicht lesbare Stellen wurden wie folgt gekennzeichnet:

+ bedeutet: nicht lesbares Wort

++ bedeutet: zwei nicht lesbare Wörter

+++ bedeutet: drei oder mehrere nicht lesbare Wörter

Dabei wird immer ein freier Abstand zw. dem vorangehenden und dem nachfolgenden Wort gelassen, außer, wenn nur ein Teil eines Wortes nicht zu lesen ist (z.B. unbe+, für unbedeutend).

- Freilassungen von Itmann werden mit --- gekennzeichnet. Eine Ausnahme bilden Jahreszahlen, die Ittmann nur noch dem Jahrzehnt nach erinnert, die genaue Jahreszahl aber nicht mehr. In diesem Falle wird z.B. „193-„ geschrieben.

- Ittmann verweist sehr oft auf andere Stellen innerhalb desselben Manuskriptes oder auf andere Schriften von ihm. Zumeist tut er das im laufenden Text. Ab und zu bringt er diese Verweisstellen aber auch in eine Fußnote. Um die Fußnoten aber für inhaltliche Bemerkungen zu nutzen, wurden diese Verweisstellen ebenfalls in den laufenden Text eingearbeitet (Ausnahme: Verweisstellen in Überschriften). Selbstverständlich beziehen sich Ittmannsche Seitenverweise auf seine Seitenzählung.

- Besonders in RVK sind viele Verweisstellen innerhalb desselben Manuskriptes zwar angelegt, aber nicht ausgeführt (über 100, im Gegensatz zu GVK, wo es nur 3 nicht ausgeführte Verweisstellen gibt). Nur in einigen Fällen haben wir die vermutliche Seitenangabe in []-Klammern eingesetzt, die anderen wurden als Freilassungen von Ittmann (---) gekennzeichnet.

Ausgeführte Verweisstellen von Ittmann wurden von uns ungeprüft übernommen.

- Bemerkungen in []-Klammern sind immer Zusätze der Herausgeber. Unmarkierte Wörter sind Wortergänzungen, die den Text flüssiger machen bzw. die von Ittmann vermutlich vergessen wurden. Editorische Bemerkungen werden dagegen markiert. „[?]“ bedeutet unsichere Schreibweise.

- Ittmann hat, wie bereits bemerkt, immer wieder an seinen Manuskripten gearbeitet und Zusätze angebracht. Dadurch kann es vorkommen, dass die Seitenreihenfolge nicht immer den logischen Erwartungen entspricht (so kommt z.B. in RVK S. 55b vor 55.a). Ebenso kann ein später eingelegtes Blatt verschiedene Einschübe für eine Seite beinhalten, so dass mitunter zwischen 2 oder mehreren Seiten „hin- und hergesprungen“ wird (Bsp: RVK S. 153 besteht ausschließlich aus verschiedenen Einschüben für S. 154).

- Ein großes Problem bei der Herausgabe der beiden Manuskripte war die richtige Schreibweise afrikanischer Wörter bzw. Sätze, insbesondere die Setzung von Akzenten und Längenzeichen. Ittmann selbst schreibt die afrikanischen Wörter nur zum Teil mit diesen Zusätzen. Es war uns nicht möglich, diese Wörter korrekt wiederzugeben, zumal es offensichtlich auch bis zum Lebensende Ittmanns immer wieder Fragen zur richtigen Schreibweise gab. Nach der Sichtung des gesamten veröffentlichten Schrifttums Ittmanns kann man diesbezüglich drei Linien erkennen. In vor allem sprachwissenschaftlich-orientierten Zeitschriften (z.B. Mitteilungen des Seminars für Orientalische Sprachen an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, Africa, Afrika und Übersee) werden die afrikanischen Wörter und Sätze in Umlautschrift wiedergegeben, in vor allem afrikanistisch geprägten Journalen (z.B. Zeitschrift für Eingeborenensprachen, Afrika und Übersee) geschieht dies mit Akzenten und Längenzeichen, wohingegen in Missions- bzw. missionswissenschaftlichen Veröffentlichungen (z.B. Der Heidenbote, Evangelisches Missionsmagazin) diese Wörter nur in lateinischen Buchstaben ohne Zusätze, dafür aber besonders markiert (zumeist kursiv), wiedergegeben werden. An dem letzteren Modell haben wir uns orientiert und uns entschieden, die afrikanischen Wörter und Sätze mit lateinischen Buchstaben ohne Zusätze wiederzugeben. Eine Ausnahme bilden die Stellen, in denen Ittmann explizit zwei Wörter gegenüberstellt, die sich von der Schreibweise und von der inhaltlichen Bedeutung nur durch eine andere Akzent- bzw. Längenzeichensetzung unterscheiden (z.B. RVK {120} 2 Schreibweisen für nyambê „Krankheit“ bzw. dem Gottesnamen Nyambé und tûsè „arm machen, quälen“ bzw. túsè „aufrütteln, beleben, anregen, in Tätigkeit setzen“).

Wir denken, dass dies ein annehmbarer Kompromiß in dieser Frage ist. Wer sich genauer mit der sprachwissenschaftlichen Thematik der beiden Werke auseinandersetzen möchte, sei von daher an die Originalmanuskripte, die alle im Basler Missionsarchiv liegen, verwiesen.

- Ittmann zitiert viel, nicht nur aus seinen eigenen, sondern auch aus fremden Werken, ohne genaue Literaturangaben zu machen. Soweit es für uns im Rahmen des Möglichen war, haben wir die genauen Literaturangaben nachgetragen, oftmals aber wird der Leser auf die genauen Belege verzichten müssen.

Immer wieder zitiert Ittmann in RVK auch aus einer „Preisarbeit“. Hier scheint es sich um die Arbeit eines Afrikaners zu handeln, da der Autor in {98} von „unsere(n) Ahnen“ spricht. Genauere biographische Angaben waren nicht zu eruieren.

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