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Johannes Ittmann — Lebensdaten

Lebensdaten

ITTMANN, Johannes, ev. Missionar,
* 26.1. 1885 Groß-Umstadt (Hessen),
† 15.6. 1963 Gambach (Hessen).

Von Kind auf geprägt durch Bibelstunden im Elternhaus, trat Ittmann nach einer Ausbildung zum Notariatsgehilfen 1904 in das Missionsseminar der Basler Mission ein, studierte 1911 bei Carl Meinhof in Hamburg Duala, wurde im selben Jahr nach Kamerun ausgesandt und arbeitete als Leiter einer Mittelschule.

1914 heiratete er dort Hanny Weygandt, kurz bevor er durch Ausbruch des Ersten Weltkrieges seinen Missionsdienst unterbrechen mußte. Nach dem Krieg arbeitete er als Pfarrverwalter in Hessen und wurde 1927 erneut nach Kamerun ausgesandt, diesmal als Schulinspektor.

Mit einigen Unterbrechungen im Heimatdienst arbeitete er dort - bis zu seiner Internierung 1940 auf Jamaika - mehrmals als Präses (Feldleiter). Nach der Rückkehr aus der Internierung 1946 wurde er 1947 von der Basler Mission pensioniert.

1948 bis 1957 wirkte er als Pfarrverwalter in Groß-Umstadt, übersiedelte dann zu seiner Tochter nach Mainz.

Er verstarb 1963, kurz vor der Verleihung einer theologischen Ehrendoktorwürde.



Ittmanns Werke

Sein ca. 5000 Druckseiten umfassendes Werk besteht hauptsächlich aus Forschungsarbeiten über Kameruner Sprachen, besonders Duala. Dazu kommen umfangreiche Veröffentlichungen über Ethnologie und Religionsethnologie Kameruns und ein missionswissenschaftliches Werk.

Inspiriert durch die "volksorganische Methode" Bruno Gutmanns (s. d.) erforschte Ittmann eingehend Kameruner Religion und Kultur (hauptsächlich des nördlichen Waldlandes) und erkannte diese als praeparatio evangelica und Schöpfung Gottes.

Mit dieser Wertung als (positive und negative) Anknüpfungspunkte für das Evangelium widersprach er der damaligen Basler Linie, die ab 1935 auf die Dialektische Theologie einschwenkte. Er setzte sich als Missionsziel "christliche Schwarze" und nicht "schwarze Christen".

Durch seine Feldforschung wurde Ittmann zu einem Vordenker und Materialsammler Kameruner bzw. Afrikanischer Theologie seine Arbeiten zum afrikanischen Gottesbild sind wegweisend. Die im Archiv der Basler Mission lagernden, unveröffentlichten Materialien werden gegenwärtig an der Humboldt-Universität zu Berlin ausgewertet.

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